Johannstädter Elbefest 2019

 

Bericht von Elbefest und Elbeschwimmen in Dresden-Johannstadt 2019

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Dresden, 05.08.2019.
Am ersten Augustwochenende war es wieder einmal soweit: Auf den Johannstädter Elbwiesen in Dresden fand das diesjährige Elbefest statt. Unter dem Motto „Hallo Nachbarn“ hatte der Kulturverein JohannStadthalle e. V. am 4. August zum traditionelle Elbefest auf die Elbwiesen in Dresden eingeladen – und fast 10000 Besucher kamen. Rund um den Fährgarten Johannstadt warteten zahlreiche Attraktionen auf die großen und kleinen Gäste. Höhepunkt am Vormittag war die Ankunft der Elbeschwimmer.

 

Bericht: B. Schmidtke / Kamera: S. Bräuniger

 

Text des Beitrages:

Unter dem Motto „Hallo Nachbarn“ hat Anfang August auch in diesem Jahr der Kulturverein JohannStadthalle zum inzwischen schon traditionellen Elbefest auf die Elbwiesen in Dresden eingeladen. Rund um den Fährgarten Johannstadt warten zahlreiche Attraktionen auf die großen und kleinen Gäste.

Höhepunkt am Vormittag ist die Ankunft der Elbeschwimmer am Fährgarten. Vom Startpunkt am Blauen Wunder bis zum Ziel sind gut dreienhalb Kilometer stromabwärts zurückzulegen. Dafür herrschen mit Sonnenschein und 23 Grad Wassertemperatur die besten Bedingungen. Erster am Ziel ist mit dem 32jährigen Andreas Suck ein Freizeitschwimmer aus Leipzig. Etwa 25 Minuten hat er für die Strecke gebraucht, als besondere Anerkennung erwartet ihn der Fährgarten-Wirt mit einem Extra-Freibier.

[Andreas Suck / Freizeitschwimmer aus Leipzig] „Ja, war schön, war angenehm, schön warm, schön sauber, hätte ich nicht erwartet, dass es doch so klar ist. / Ich bin das erste Mal hier dabei, aber ich bin eigentlich auch Schwimmer ... in der Freizeit, ja ... ich bin in einer Bank.“  –  „Na dann viel Spaß und Prost!“

Doch auch alle anderen gehen nicht leer aus: Jeder, der aus dem Wasser kommt, erhält Jetons für ein Freigetränk und eine Bratwurst – gespendet vom Fährgarten Johannstadt. Und so kommt es im Ganzen nicht auf Geschwindigkeit an, vielmehr gilt das olympische Motto „Dabeisein ist alles“. Und wer will, kann das auch in ganz besonderer Badebekleidung:

[Dietmar Heinrich / „Feiner Herr“ aus Meißen] „Vorhin sagte jemand zu mir: Der Schornsteinfeger. Da habe ich gesagt, nein, ich bin ein feiner Herr und nicht der Schornsteinfeger. Normalerweise noch ein weißes Hemd. Aber meine Frau hat heute gesagt: In der dreckigen Elbe, das schöne saubere Hemd nicht. – Und der, der ist immer dabei.“

[Gabriela Hertner, Rosi Baldes, Heike Petermann / aus Freital und Coswig] „Ich hab' das erste Mal ... – Dritte Mal, zweite Mal erste Mal.“ – „Wie sind sie dazu gekommen, hier mitzumachen?“ – „Nun, durch meine Bekannten. – Mich hat jemand inspiriert und da dachte ich, ich muss unbedingt mal dabei sein. Und nuns sind wir schon das dritte Mal dabei und es ist immer super.“

Sogar aus der kalten Jahreszeit hat es einen – sonst eher nicht fürs Schwimmen bekannten Gast – in die Elbe nach Dresden gelockt, der nun allerdings ein ganz spezielles Problem hat:

[Fred Feldmann / „Weihnachtsmann“ aus Nossen] „Die Hosen habe ich verlohren, muss ich mir bis Weihnachten neue suchen. Aber ich kümmer' mich drum und ich weiß jetzt: Die Kinder, die folgen alle, zum größten Teil. Und die Erwchsenen, die erzählen mir immer, die sind lieb, aber das sind die schlimmsten.“

[Cornelia Kurth / aus Dresden] „Ach, es ist herrlich, es ist schön – schade, dass Sie nicht mitgeschwommen sind. Es ist schön, nach links und rechts zu gucken und es ist ja ... Sonst kann man es ja immer nicht. Ich wohne hier in Dresden und man kann einfach nicht gemütlich durch die Elbe schwimmen. Ehrlich gesagt, mann muss ja eigentlich ... man kommt ja auch an, wenn man einfach nur oben bleibt. Es ist ja Strömung, also man muss ja gar nicht schwimmen. Lustig wäre, wenn man mal sagen würde: Wettkampf, mal 10 Meter zurück schwimmen.“

Das Elbeschwimmen hat inzwischen gute Tradition, in diesem Jahr ging es schon in seine 22. Runde. 1998 hatte es der gebürtige Magdeburger und Wahldresdner Dietrich Ewers ins Leben gerufen. Seitdem wächst die Zahl der Teilnehmer – 1798 werden in diesem Jahr gezählt. Zum ersten Mal geht das Schwimmen allerdings ohne seinen Gründer durch den Strom, Ewers war im vergangenen Oktober unerwartet verstorben.

Das Elbeschwimmen ist für alle im Alter von 8 bis 80 Jahren offen, teilnehmende Kinder sollten allerdings in der Lage sein, 45 Minuten ununterbrochen zu schwimmen, raten die Organisatoren. Helfer der Wasserwacht vom DRK sorgen auf alle Fälle für die Sicherheit der Teilnehmer.

Aber auch, wer sich nicht zu einem Sprung ins Elbwasser entschließen kann, kommt auf den Wiesen rund um den Fährgarten auf seine Kosten und wer will sogar ins kühle Nass. An über 40 Ständen präsentieren sich Vereine, Gruppen, Initiativen und Unternehmen, überwiegend aus dem Dresdner Stadtteil Johannstadt, mit ihren Angeboten. Planschbecken, Kindereisenbahn, Ponyreiten und Piratenspielplatz ergänzen das bunte Treiben. So kann jeder etwas für sich finden: Von Sport und Spiel bis Kultur und Nachbarschaftshilfe ist für alle etwas dabei.

Und  wenn die Gäste zufrieden sind, ist es der Veranstalter auch:

[Mathias Beyer / JohannStadthalle e. V. Dresden] „Heute früh um sechs sah das Wetter noch ein bisschen schwierig aus. Aber jetzt so um 16 Uhr tatsächlich ... wir haben viel Sonne, wir haben knapp 10.000 Leute, fast 2.000 Elbeschwimmer, wir brechen wieder die Rekorde. Ich finde, das Fest hat sich gut etabliert. Die tausenden von Leuten, die kommen nicht umsonst, wenn ihnen das nicht gefallen würde, würden sie einfach auch wegbleiben. Also: Wir sind hoch zufrieden.“

Elbefest und Elbeschwimmen gehen auch im nächsten Jahr wieder an den Start – bleibt zu wünschen, dass dann Wetter und Stimmung wieder so gut sind wie dieses Mal.